Dienstag, 15. September 2015 19:30, Rathaus Norderstedt, Raum K212, Eintritt frei
Bundesweit wurde vom 11. bis 25. September die Faire Woche begangen – da machte auch der Weltladen der Fair-Trade-Stadt Norderstedt mit. Er hatte zu diesem Anlass Besuch aus Ecuador: Geoconda Mendieta und Willian Justavino gehören zum Kleinbauernverband Urocal, dem Handelspartner von BanaFair, dem wichtigsten Importeur von fair gehandelten Bananen in Deutschland.
Etwa 120 Familien bauen im Süden von Ecuador Bio-Bananen auf kleinen Flächen in Mischkultur und Agroforst-Systemen an. BanaFair und Urocal arbeiten seit über 15 Jahren zusammen. Davon, was das konkret bedeutet, berichteten die Besucher_innen: Geoconda Mendieta ist für verschiedene Gemeinschaftsprojekte bei Urocal zuständig, zum Beispiel für ein Programm zur Sicherung der Ernährungssouveränität.
Willian Justavino produziert seit 10 Jahren Bio-Bananen und ist derzeit Vorsitzender der Produzentenvereinigung von La Libertad. Arian Rathmann von BanaFair, der die beiden begleitete, hat einige Monate als Praktikant auch bei Urocal mitgearbeitet.
Die Veranstaltung begann mit einer Verkostung der Bananen und Leckereien, die man daraus zubereiten kann.
Nach einer inhaltlichen Einführung in die Welt des weltweiten Bananenanbaus und Bananenhandels durch Gunther Warnecke und Laura Ecks vom Weltladen Norderstedt gaben die Gäste Auskunft über ihren Alltag, die Arbeit des Kleinbauernverbandes Urocal und ihre Sichtweise auf den Fairen Handel.
Gunther Warnecke vom Weltladen Norderstedt sagte „Wir freuen uns, dass die Besucher_innen einen ganzen Tag in Norderstedt verbringen: am Vormittag sprachen sie mit einer neunten Klasse im Gymnasium Harksheide (die erste Fairtrade-School in Schleswig Holstein!) und begleiteten anschließend die Schüler_innen, die dort den Fair Trade Point betreiben bei ihrer Arbeit.
Am Nachmittag besuchten wir dann gemeinsam das Gut Wulksfelde in Tangstedt, ein ökologisch arbeitender landwirtschaftlicher Betrieb.
08.Mai, 19.30Uhr 'Mama Tenga' aus Ouagadougou besuchte Norderstedt.
Katrin Rohde berichtete aus ihrem afrikanischen Leben in Burkina Faso, erzählte, zeigte Fotos und las aus ihrer Biographie „Mama Tenga“.
Die Veranstaltung fand in der Buchhandlung am Rathaus statt. Gemeinsam mit dem Weltladen war das Buchgeschäft auch Veranstalter.
„Wir sind seit vielen vielen Jahren gute Nachbarn und wollten schon lange etwas gemeinsam machen. Jetzt hat es geklappt,“ sagt Franz Maletzke vom Weltladenteam.
Statt Eintritt wurde um eine Spende für die Katrin Rohde-Stiftung gebeten. Natürlich gab es ein Glas fair gehandelten Wein aus dem Süden Afrikas.
Im Alter von 44 Jahren fasste Katrin Rohde den Entschluss, in Burkina Faso zu leben und sich persönlich um Waisen und Straßenkinder in dem westafrikanischen Land zu kümmern.
Geboren ist sie in Hamburg und war Buchhändlerin in Preetz und Plön im schönen Schleswig-Holstein. Mitte der neunziger Jahre änderte sie ihr Leben vollständig und ging nach Afrika. Einer ihrer Leitgedanken ist, „sei mutig, fange es selbst an, dabei helfen wir Dir“
. Das Bundesverdienstkreuz ist eine verdiente Anerkennung ihrer Lebensleistung. Katrin Rohde kann mitreißend erzählen und hat viele anschauliche Bilder dabei gehabt und ermöglichte so ungewohnt direkte Einblicke in die afrikanische Wirklichkeit und das Leben der Menschen in Burkina Faso.
„Hilfe zur Selbsthilfe“ ist auch ein Grundsatz des Weltladens und des Fairen Handels.
„Westafrika ist voller Farben, lebendiger Musik und Menschen, die das Leben lieben“, sagt Katrin Rohde. „
Franz Maletzke/ Wolfgang Dellke